Der Stein spricht (Gebet der HOPI-Indianer)

Ich bin ein Stein
Ich habe Leben und Tod gesehen
Ich habe Glück erfahren, Sorge und Schmerz
Ich lebe das Leben des Felsen
Ich bin ein Teil unserer Mutter Erde
Ich fühle ihr Herz schlagen an meinem
Ich fühle ihren Schmerz
Ich fühle ihr Glück
Ich lebe das Leben des Felsen
Ich bin ein Teil unseres Vaters, des großen Geheimnisses

Ich habe seine Trauer gefühlt
Ich habe seine Weisheit gespürt
Ich habe seine Geschöpfe gesehen, meine Geschwister,
die Tiere, die Vögel,
die redenden Wasser und Winde, die Bäume
und alles auf der Erde und alles im Universum

Ich bin den Sternen verwandt
Ich kann sprechen, wenn du zu mir sprichst
Ich höre zu, wenn du sprichst
Ich kann dir helfen, wenn du Hilfe brauchst
Aber verletze mich nicht, denn ich kann fühlen wie du
Ich habe Kraft zu heilen, doch du musst sie in mir suchen

Vielleicht denkst du, ich sei nur ein Stein,
der in der Stille liegt, auf feuchtem Grund 

Aber ich bin mehr
Ich bin ein Teil des Lebens
Ich lebe 

Ich diene denen, die mich achten

(Gebet der HOPI-Indianer)

Sonnengöttin

Sonnengöttin„Bevor auf der Weltenbühne Götter und Supermänner auftraten, orientierten sich die Menschen an der Frau, an der Göttin, an der Urmutter. Zahllose Darstellungen in Felsenhöhlen, auf kleinen bearbeiteten Steinen, geschnitzt in Kalkstein, Sandstein, Elfenbein, Knochen und Feuerstein belegen, dass die weibliche Kraft zum Schutz, zur Freude, zur Lust, zur Heilung und zur Begleitung ins Leben und in den Tod über alles geschätzt wurde.“ (Quelle: Magie der Steine von Luisa Francia)

Daher besinne dich auf deine weibliche Kraft, finde zurück zu ihr und fühle die göttliche Energie, das Licht und die Sonne in dir!

Lebensfluss

„Das Leben ist so wie ein Fluss, den man allein durchqueren muss. Die Mündung ist die Ewigkeit, dazwischen liegen Raum und Zeit. Man muss ein guter Schwimmer sein, taucht man im Lebensstrudel ein. Mal schwimmt man oben auf den Wogen, mal wird man tief hinab gezogen. Bei Wolkenbruch und Sturmgewalten gilt‘s über Wasser sich zu halten. Doch fließt das Wasser ruhig und klar, vergessen wir auch die Gefahr. Der Lebensfluss, der uns gegeben, bedeutet schwimmen, tauchen, leben.“
(Verfasser unbekannt)

Warum ein Stein nicht von selber singt

Wenn du einen blauen Stein an dein Ohr hälst,
hörst du den uralten Fluss,
dessen Herz er einst war,
den heißen Wind, dem er als Zunge diente,
und die Erde, die ihm einen Feuermund versprach.

Ein gepfleckter Stein stammt aus dem Traum
eines galoppierenden Appaloosa-Schecken.
Die Herde singt die Lieder ihrer Graszeremonie
und die Traumsterne fliegen von ihren  Hufen auf
in den gesprenkelten Himmel.

Ein schwarzer Stein hat die Seele des Bären eingefangen
in seinem letzten Schlaf. Sein Lied umkreist
den Stein, verleiht ihm Illusion von Pelz.steine1

Alle gelben Steine hüten die Geheimnisse der Eulen.
Alle grünen Steine sind der Atem von Pflanzen,
die nachts vor Freude singen.

Ein roter faustgroßer Stein ist die Liebe
zwischen Mann und Frau,
der Einklang ihrer Körper im Gras.

Ein grauer Stein ist von Natur aus traurig.
Er ist ein Wort aus der Sprache,
die den Toten gehört.
Behalte ihn. Eines Tages wirst du ihn verstehen.

(Anita Endrezze-Danielson)

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